Manuel Oswald ist Dirigent des Stadtorchesters Luzern, des Orchestervereins Nidwalden und des Philharmonischen Orchesters Riehen. Bis 2021 war die Kammermusik sein Haupttätigkeitsfeld. Als Preisträger bedeutender internationaler Streichquartettwettbewerbe, darunter der ARD-Wettbewerb in München, führte ihn seine Karriere auf Bühnen weltweit. Er studierte bei Rainer Schmidt (Violine) und dem Hagen Quartett (Streichquartett) und war Gastdozent für Kammermusik an der Hochschule Luzern – Musik sowie Lehrbeauftragter für Streichquartett an der Hochschule für Musik Basel (FHNW). Einspielungen bei Sony, CPO und Genuin dokumentieren seine künstlerische Arbeit.
Seit 2021 widmet er sich vollständig der Orchesterleitung und hat einen MAS in Dirigieren an der ZHdK bei Prof. Johannes Schlaefli abgeschlossen. Für ihn ist ein Konzert mehr als eine reine Aufführung – es ist eine Erfahrung, die das Publikum nachhaltig berühren soll. Mit grosser Leidenschaft kuratiert er Programme, die neue Perspektiven auf Musik eröffnen und die Zuhörer:innen aktiv in den Konzertprozess einbeziehen. Seine Projekte sind oft interaktiv, immersiv und philosophisch inspiriert. So initiierte er beispielsweise ein Konzert im KKL Luzern mit dem Philosophen Yves Bossart, das die Frage stellte, wie wir als Gesellschaft und Individuen mit Krisen umgehen – persönlich wie politisch.
Ein weiteres Beispiel ist sein Winterreise-Projekt, bei dem das Publikum vor dem Konzert auf eine eigene Winterwanderung geht, um sich auf das Thema Resilienz einzulassen und den existenziellen Gehalt von Schuberts Musik in der Fassung von Hans Zender unmittelbar zu erleben. Mit dem Format „Feeling Music“ schafft er Konzertabende, die Zuhörer:innen Schritt für Schritt darauf vorbereiten, Musik nicht nur zu hören, sondern tiefgehend zu erleben.
Sein Gespür für innovative Konzepte entwickelte er unter anderem als Co-Künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Monuments Musicaux (momu), das für seine unkonventionellen Programme und künstlerischen Experimente bekannt ist. Sein Anliegen bleibt es, Musik als lebendige, bedeutungsvolle Erfahrung erfahrbar zu machen – eine Brücke zwischen Klang, Emotion und Reflexion zu schlagen.